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Arbeitsstand zu den Methoden rvSU
#18
(08.04.2022, 15:46)MartinW schrieb: Kommentar zu Kapitel 8.9 Bewertung von Ungewissheiten
 

Hallo MartinW,
wir bedanken uns für Ihren Beitrag mit der laufenden Nummer #8 zum Themenkomplex „Ungewissheiten“. Unserer Einschätzung nach vermittelt Ihr Beitrag einen guten Überblick über verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit der Betrachtung und Berücksichtigung von Ungewissheiten und bietet daher eine hervorragende Grundlage für weiterführende Diskussionen. Insbesondere die von Ihnen genannten praktischen Beispiele erachten wir als sehr wertvoll.
Wie auch aus Ihrem Beitrag hervorgeht, sind Ungewissheiten ein sehr komplexes, aber essenziell wichtiges Thema, auch im Zusammenhang mit dem Standortauswahlverfahren, in dem Ungewissheiten nun erstmals in den in Schritt 2 der Phase I des Verfahrens durchzuführenden repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (rvSU) zu betrachten sind.
Im Zuge der Konzeptentwicklung hat sich die BGE intensiv mit dem aktuellen Wissenstand in Bezug auf Ungewissheiten auseinandergesetzt. Viele Ihrer grundsätzlichen Überlegungen sind daher bereits in das aktuelle Konzept eingeflossen. So sind, obwohl nicht explizit genannt, beispielsweise die von Ihnen geschilderten vier unterschiedlichen Arten von Ungewissheiten („Known Knowns“, „Known Unknowns“, „Unknown Knowns“, „Unknown Unknowns“) bereits im Vorfeld mit in die Überlegungen zum aktuellen Konzept eingeflossen. Ebenso fanden Überlegungen zu den geowissenschaftlichen Abwägungskriterien (geoWK) statt, die u. a. im Zuge der nach § 7 Abs. 4 Endlagersicherheitsuntersuchungsverordnung (EndlSiUntV) geforderten Relevanzbeurteilung auch bereits in den rvSU eine Rolle spielen.
Im Vergleich zu den weiterentwickelten und umfassenden vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen in den späteren Phasen II und III des Verfahrens, bilden die rvSU die vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen mit dem verhältnismäßig niedrigsten Detaillierungsgrad, auch in Hinblick auf die Betrachtung von Ungewissheiten. Herausforderung bei der Konzeptentwicklung – nicht nur in Zusammenhang mit der Thematik Ungewissheiten – war also insbesondere, die hohe Komplexität der unterschiedlichen Fragestellungen mit den Ansprüchen und regulatorischen Vorgaben der aktuellen Phase des Verfahrens in Einklang zu bringen. Der im Konzept vorgestellte Ansatz stellt dazu unserer Einschätzung nach eine gute Lösung dar. Absehbar ist aber auch, dass die Auseinandersetzung mit Ungewissheiten im Laufe des lernenden Verfahrens stetig detaillierter und komplexer werden wird. In diesem Zusammenhang verweisen wir auch noch einmal auf das Forschungsvorhaben „Ungewissheiten und Robustheit mit Blick auf die Sicherheit eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle“ (URS).
 
Viele Grüße, Ihre BGE


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RE: Arbeitsstand zu den Methoden rvSU - von bge_moderator - 30.05.2022, 15:24

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